Liebe Freunde, Bekannte und Geschäftspartner,
angesichts des umfassenden Lockdowns, in dem sich unser Land erneut befindet, werden wir ungewöhnliche Weihnachten verbringen, und auch das Silvesterfest wird sich seinen Namen diesmal nur sehr schwer verdienen können.
Ich möchte Ihnen vor den Festtagen eine Frage mitgeben, die bisher in der „Coronakrise“ keine große Rolle gespielt hat:
Was ist Gesundheit?
Die WHO-Definition lautet: „Gesundheit ist ein Zustand des umfassenden körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht lediglich das Freisein von Krankheit und Schwäche.“
Nach dieser Definition ist kaum jemand von uns gesund. Jeder hat Zeiten des Unwohlseins und niemand ist frei von körperlichen, geistigen oder sozialen Defiziten. Gesundheit muss also etwas anderes sein.
Nun kommt die gute Nachricht: Die meisten von uns kennen den gesunden Zustand. Er stellt sich ein, wenn wir nicht über Gesundheit nachdenken!
Als Kind habe ich, wie die meisten meiner Generation, meine Freizeit mit Freunden beim Spielen im Freien verbracht. Täglich konnten wir Abenteuer bestehen. Selbstverständlich haben wir uns auch verletzt, geärgert und gestritten, aber Gesundheit war so gut wie nie das Thema. Diesen „paradiesischen“ Zustand kennen wir fast alle – das ist ein zentraler Aspekt von Gesundheit!
Es kommt also wesentlich darauf an, dass wir unser Leben in die Hand nehmen und uns für eine bestimmte Zeit keine Gedanken über Krankheiten oder über den Tod machen. Deshalb sind moderne Gesellschaften so aufgebaut, dass jeder seinen Hobbys und Interessen nachgehen kann. Wir feiern Feste, genießen Kultur, fahren in den Urlaub oder gehen ins Restaurant, um einen schönen Abend zu erleben.
Naiv wäre es nun anzunehmen, dass wir diesen Zustand als Dauerzustand erhalten können. Stattdessen benötigen wir in unserem Denken die erwachsene Balance zwischen Leben auf der einen und Tod auf der anderen Seite. Der gesunde Zustand ist die Balance zwischen diesen beiden Polen.
Eine Gesellschaft, die tagtäglich nur auf Infizierten- und Todesmeldungen fixiert ist und damit Angst als andauernde negative Emotion betoniert, hat diese Balance verloren.
Gerade in der Öffentlichkeit, also in der Sphäre, in der wir uns alle bewegen, muss das Gleichgewicht zwischen den beiden Polen „Leben“ und „Tod“ gehalten werden, damit die Mehrheit der Menschen in der Lage ist, ihre Gesundheit – im oben beschriebenen Sinn – zu bewahren.
Jeder kann seinen Beitrag dazu leisten, dass wir nicht nur auf der negativen Seite des Spektrums verharren, weil das Leben lebenswert ist!
Lassen Sie sich nicht zu sehr auf eine der beiden Seite ziehen! Denn beide Pole haben ihre Daseinsberechtigung und machen uns zu gesunden Menschen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr!
Herzlicher Gruß, Ihr
Stefan Schütz